Ahmet Ünal: Fotograf und Webdesigner

Ahmet Ünal habe ich in Istanbul kennen gelernt, als wir dort für ein Semester an der Mimar Sinan Universität der schönen Künste studierten. Durch ihn habe ich viel von der Stadt und seinen Bewohnen lernen können, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Er brachte mir das Fotografieren und Tavla spielen bei, während ich ihm einige Griffe auf der Gitarre zu zeigen versuchte. Vor kurzem hat er sich mit seiner Agentur Ausnahmetalent selbständig gemacht. Kreativer Kopf, Self-Employed und eine coole Socke noch dazu. Perfekt also für diesen Blog!

 

  1. Was ist für Dich Erfolg?
Erfolg ist für mich in erster Linie das  positive Feedback meiner erbrachten Leistung über einen bestimmten Zeitraum, wobei ich zwischen kleinen und großen Erfolgserlebnissen unterscheide. Von Zeit zu Zeit setze ich mir ein großes Ziel und arbeite mich mich an kleineren Teilerfolgen hoch. Erfolg ist für mich etwas, welches ich ohne die Bestätigung und Zufriedenheit meiner Kunden nicht haben könnte. Erfolg kann man zwar auch mit simplen Statussymbolen wie schicken Uhren oder teuren Autos suggerieren, jedoch merken die Menschen um dich herum, dass dies nur ein Trick ist. Echter Erfolg ist authentisch.

2. Was sind die Zutaten für Deinen Erfolg?

Mein Rezept heißt: Fleiß! Ständig am Ball zu bleiben, ist das Wichtigste. Harte Arbeit zahlt sich nunmal aus, bei mir hat sie zwei Jahre nach Beendigung meines Studiums gefruchtet. Und auch die Eltern können viel bewirken. Ich war mehrere Jahre ehrenamtlich als Fußballtrainer im Verein tätig. Hier habe ich mich sowohl mit Migratenkindern als auch mit deutschen Kindern intensiv beschäftigt. Fakt ist: Erfolg wird zwar nicht in die Wiege gelegt, jedoch kann man ihn seitens der Eltern sehr früh fördern. Die Bildung und das Engagement der Eltern kann einen enormen Einfluss auf die Erfolgsgeschichte ihrer Jünglinge haben. Dazu kommen noch wichtige Zutaten wie Bildung, das zu machen, was man liebt und worin man richtig gut ist, an sich selbst zu glauben, Ehrgeiz zu zeigen und niemals aufzugeben.

3. Hast Du das Gefühl, dass Du als Sohn türkischer Einwanderer härter arbeiten musst als andere?

Ja, das stimmt teilweise. Ich war bis zur dritten Klasse der deutschen Sprache nicht wirklich Herr. Obwohl ich in Deutschland geboren und aufgewachsen bin, hat man im Haushalt Türkisch geredet, und das ausschließlich. Daraus folgte, dass ich die deutsche Sprache erst in der Schule kennengelernt hatte. Jedoch ist das Schulsystem so aufgebaut, dass in der Grundschule auch Grundkenntnisse der deutschen Sprache erwartet werden. Zuhause bekam ich aber keine Unterstützung, da alles in deutscher Sprache war. So konnte ich mich aber mehr im künstlerischen Bereich ausdrücken, denn hier waren keine Worte vonnöten. Ich bin in Stadtteilen zur Schule gegangen, in denen mindestens 50 % einen Migrationshintergrund hatten. Zum Glück hatte ich später Bekannte, die studiert haben und die mir bei meinen Hausaufgaben, Referaten und Klausuren helfen konnten.

4. Wolltest Du immer schon fotografieren?

Nein. Als Kind wollte ich Architekt werden, da ich immer gern gezeichnet habe. Bei einem Schülerpraktikum als technischer Zeichner war es ein Zufall, dass dieses Architektenbüro auch als Werbeagentur fungierte. Das war die Initialzündung. Ich belegte den Kunst-Leistungskurs auf dem Gymnasium und konnte mich zum ersten Mal auch bewerten lassen und Anerkennung erfahren.Kritik gab es immer, aber damit lernt man umzugehen. Und zwar nicht nur zu akzeptieren, sondern auch daraus seine Lehren zu ziehen und den Ehrgeiz zu entwickeln, besser zu werden. Erst im Studium befasste ich mich intensiver mit der Fotografie und merkte schnell, dass dies mir liegt.

5. Wann hast Du Dich dazu entschlossen, Dich selbständig zu machen?

Zum Ende des Studiums erst hatte ich überlegt, wie es weitergeht. Und ich wollte es mit der Selbständigkeit probieren. Im Oktober 2013 hatte ich meinen Abschluss als Bachelor of Arts in der Tasche und habe dann die Sache selbst in die Hand genommen. Im Oktober 2015 gründete ich die Ausnahmetalent Kreativagentur GmbH.

Link zu Ahments Kreativagentur Ausnahmetalent
…und seiner Facebook-Seite

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